Frankfurt am Main, 15.07.2024 – Wie überall in Hessen stehen auch in Frankfurt viele Träger der Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer:innen (MBE) aufgrund unzureichender Refinanzierung vor der Frage, ob und wie sie dieses Angebot künftig aufrechterhalten können. In einem gemeinsamen Schreiben an das Hessische Ministerin für Arbeit, Integration, Jugend und Soziales (HMAIJS) fordern Stadträtin Elke Voitl und die Liga der Freien Wohlfahrtspflege Frankfurt am Main (Liga Frankfurt) darum eine hessische Kofinanzierung dieser wichtigen sozialen Dienstleistung. Sie unterstützen damit den Appell der Liga der Freien Wohlfahrtspflege in Hessen e.V. (Liga Hessen) nach einer Landesförderung.
Wichtig zu wissen:
MBE unterstützen bei Wohnungs- und Arbeitssuche, beraten zu (Aus-)Bildungs- und Gesundheitsthemen,
beim Zugang zu Kitas und Schulen, bei Behördenkontakten aller Art und sie vermitteln in Sprachkurse.
Beraten werden sowohl Menschen mit Fluchthintergrund als auch EU-Bürger:innen und Zugewanderte
aus anderen Ländern; darunter auch Personen, die als Fachkräfte oder zum Zweck einer Berufsausbildung nach Hessen eingereist sind. MBE sind außerdem Andockstellen für Ehrenamtliche, Arbeitgeber:innen sowie gemeinwesenorientierte Arbeit.
Allerdings sind die MBE chronisch unterfinanziert: Die Kürzungen der Bundesmittel, restriktivere Förderrichtlinien sowie steigende Lohn- und Allgemeinkosten setzen die Träger unter enormen Druck. Viele andere Bundesländer investieren darum Landesmittel in zusätzliche regionale Beratungsstellen, nicht so in Hessen. In den letzten beiden Legislaturperioden sind die Wohlfahrtsverbände in Hessen wiederholt auf das Ministerium und Vertreter:innen der Regierungsfraktionen zugegangen, um auf die Notwendigkeit eines Förderprogramms und ergänzender Landesberatungsstellen hinzuweisen - bislang erfolglos. Doch die Einrichtung und Finanzierung dieser Beratungsangebote sollte nicht allein von einzelnen Kommunen abhängen, sondern seitens des Landes flächendeckend durch ein Förderprogramm gewährleistet werden.